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Zwischen
Meer und Haff.
Nordöstlich vom Ostseebad Cranz erstreckt
sich die Kurische Nehrung über 98
km bis zum Memeler Tief.
Einhalb bis dreieinhalb Kilometer breit, trennt
sie das Süßwasser des Kurischen Haffs
vom Meer.
Die Gewalt der Wellen und der vorherrschende Seewind
bestimmten ihre Gestalt. Hinter der grünen
Vordüne am engen Seestrand dehnt sich die
flache Palve, dem Vieh der Nehrungsbewohner
kaum kärgliche Weide bietend.
Regellos vom Wind geformte Sandhügel, Kupsten"
genannt, unterbrechen ihre Einförmigkeit.
Schön in seiner Ürwüchsigkeit ist
der über große Abschnitte reichende
Kiefernwald, der seine zerzausten Kronen
über die Vordüne erhebt. Sumpfige Stellen
mit Laubholz bilden dort ideale Hegereviere für
den Elch, den König des ostpreußischen
Waldes.
Aus der Palve" steigen breit
und bis zu 65 m hoch die Haffdünen in fast
ununterbrochener Hügelkette an.
Als Wanderdünen in leuchtendem Weiß,
unter tiefblauem Himmel strahlend, sind sie die
Wahrzeichen der Nehrung. Bewaldet oder aufgeforstet,
umrahmen sie schützend die Dörfer, die
hinter ihnen auf schmalem Vorland liegen.
Von den größten unter diesen, die durch
gute Unterkunftsstätten für den Fremdenverkehr
gerüstet sind, ist Rossitten durch
Segelflugrekorde und Vogelzugexperimente weltbekannt.
Zwischen Pillkoppen auf deutschem und Nidden
auf memelländischem Gebiet liegen die höchsten
Wanderdünen Europas.
Nidden mit seiner Jugendherberge sowie das beliebte
hochwaldreiche Schwarzort sind mit Bädervisum
auf den
gleichen Dampferlinien ebenso bequem wie die deutschen
Dörfer zu erreichen. Die als Landschaft geschützte
Nehrung
ist ein ideales Wandergebiet und bis Sarkau
für Kraftfahrzeuge freigegeben.
Flora und Fauna dieser großen Vogelzugstraße
fesseln den Naturfreund. Die einzigartige Wanderdünenwelt
in ihrer erhabenen Weite und Formenfülle
birgt tiefsten Zauber, den jeder verspürt.
See und Sonne, Wald und Düne, stille Einsamkeit
und beglückende Naturverbundenheit lassen
Seele und Körper genesen.
Schon Wilhelm v. Humboldt kennzeichnete treffend
diese Landschaft:
Die Kurische Nehrung
ist so merkwürdig, daß man sie eigentlich
ebenso gut wie Spanien und Italien gesehen haben
muß, wenn einem nicht ein wundersames Bild
in der Seele fehlen soll." |
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