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Maße.
Das Modell des Keitelkahns ist exakt nach den von
Jaeger beschriebenen
historischen Arbeitsmethoden und Vorgaben des ostpreußischen
Kahnbaus
erstellt worden.
Nach den Maßen der Figur 77 auf Seite 98 des
JAEGER-Buches wurden
von mir Zeichnungen im Maßstab 1 : 20 erstellt.
Beispiel:
Dabei wurden nach Umrechnung der Fuß-Zollmaße
auf der Buchseite 16
und der Maßangabe in der Figur 50 der Buchseite
63
-- 1 ostpreußischer Fuß mit 314 mm
-- 1 ostpreußischer Zoll mit 26,16 mm
ermittelt.
So ergaben sich für den Originalkahn und
das Modell 1 : 20
folgende metrische Abmessungen:
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Länge im Boden ......................................
11,300 m zu 56,52 cm
Länge zwischen den Loten Bug und Heck..... 12,071
m zu 60,36 cm
Länge in der Wasserlinie............................11,250
m zu 56,25 cm
Länge des Ruders.......................................1,250
m zu ..6,25 cm
Breite Hauptspant oben...............................3,575
m zu 17,88 cm
Breite Hauptspant unten..............................3,000
m zu 15,00 cm
Breite mittschiffs von Bord zu Bord................3,600
m zu 18,00 cm
Höhe Bordwand am Hauptspant.....................1,650
m zu .8,10 cm
Höhe Boden bis Mastspitze.........................11,550
m zu 57,75 cm
Höhe des Mastes.......................................11,250
m zu 56,25 cm
Höhe am Bug.......................................
..... 2,700 m zu 13,50 cm
Höhe am Heck............................................
1,800 m zu .9,00 cm
größter Mastdurchmesser.............................
0,288 m zu 14,40 cm
Mastdurchmesser im Top..............................0,210
m zu 10,50 cm
Dicke Bodenbrett.........................................0,130
m zu .0,65 cm
Breite Bodenbrett........................................0,392
m zu..0,20 cm
größte Dicke der Bordplanken........................0,066
m zu..0,33 cm
kleinste Dicke der Bordplanken......................0,052
m zu..0,26 cm
Höhen der Bordplanken bis...........................0,540
m zu..0,17 cm
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Material.
Bodenplanken : Eiche
Bordplanken: Eiche
Mast: Buche
Kniee: Eiche
Bodenbretter: Fichte
Verschläge: Fichte
Ruder: Fichte, Eisenbeschläge
Takelung: Drahtseil, Hanftau, Kette, Rundeisen
Besegelung: grün gefärbtes Leinen
Keitel: Fichte, Ketten, Hanftau
Spill: Eiche
Figuren: Lindenholz
Beschläge: Bandeisen,geschwärzt |
Bauweise:
Normalerweise ist es üblich, kraweel
(glattbordig- Planken Stoß auf Stoß)
gebaute
Schiffe dicht mit Spanten zu versehen und die Planken
der Außenhaut dann dicht
genagelt auf den Spanten zu befestigen.
Bei den glattbordig gebauten Kähnen des Kurischen
Haffs gab es kein dicht gelegtes
Spantwerk. Es wurde zur Erzielung einer festen und
dichten Außenhaut eine andere
Methode angewendet, das sogenannte "Zingeln".
Hierbei wurden Boden- und Bordplanken durch Nägel,
die durch die Plankennähte
geschlagen wurden, miteinander verbunden wurden.
Durch das Zingeln wurde die Längsreibung der
Planken in den Nähten bei Wellengang
(infolge Durchbiegung des Kahnkörpers nach oben
und unten) weitgehend verhindert.
Der Kahnboden wurde nur von oben (innen) gezingelt.
Die Bordplanken (Kränze) wurden nur von
oben, aber immer innen und außen gezingelt,
dabei die innere Reihe mittig versetzt zur äußeren
Reihe.
Die vier Schwellen und Kniee wurden von unten
durch den Kahnboden sowie von außen durch die
Bordplanken genagelt.
Zingelung der Bordplanken am Modell. Zingelnägel
waren an der Spitze beitelförmig
ausgeschmiedet. Die entstandene Schneide wurde
beim Einschlagen quer zur Faser
angesetzt. Hierbei wurden die Holzfasern durchschnitten,
und es wurde ein Aufspalten
des Holzes durch Aufkeilen zwischen den Fasern verhindert.
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Mit freundlicher Genehmigung
von Frau Friedel Jaeger 2003
können hier zwei historische Fotos (A.O.Schmidt,
Ostseebad Cranz, vor 1940)
aus dem Buch von JAEGER " Fischerkähne auf
dem Kurischen Haff" eingefügt werden.
Sie zeigen den Original- Keitelkahn Gilge Nr 60 des
Eigners Fischermeister Gustav Lascheit.
Für den Modellbau im Maßstab 1:20 waren
diese Fotos eine wertvolle Hilfe.
Auf den Bildern hat der Kahn neben der Fock auch den
"Brummer" gesetzt, was nur bei Keitelkähnen
üblich war.
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