Exkurs über historische Eisenerzbergwerke des Harzvorlandes.





Links zu folgenden Kapiteln anklicken:


*** Legende.

*** Mineralogie und Genese der Eisenerze des Harzvorlandes.


*** Exkurs zur Lagerstättenbildung.

*** Erz-Fundstücke aus dem Salzgitter-Gebiet.

*** Fossilien-Fundstücke aus dem Salzgitter-Gebiet.

*** Exkurs zur letzten offenen Grube "Konrad" im Salzgittergebiet.
aktualisiert 8.September 2018



Nachweislich haben schon im 2./3. Jahrhundert die Germanen Eisenerz im Salzgittergebiet verhüttet.
Für eine erste industrielle Nutzung der Salzgitterschen Erzvorkommen "Finkenkuhle"
"Haverlahwiese" und "Hannoversche Treue" fand 1859 die Gewinnung in Tagebauen statt.
Wegen geringer Qualität und einem hohen Kieselsäuregehalt bis 30% konnte dieses Erz nicht direkt
verhüttet werden sondern diente als Zuschlagerz zu den kalkhaltigen Oberkreideerzen aus "Lengende"
und "Bülten".
Die Aussichtslosigkeit eines Wettbewerbes gegen die Montangebiete Elsaß-Lothringens führte bald zur Aufgabe.

Erst nach dem Verlust des lothringischen Eisenerzrevier nach der Kriegsniederlage 1918 besann man
sich auf die Salzgitter-Eisenerzvorkommen. Es wurden umfangreiche Erkundungsbohrungen angesetzt,
die eine große Erstreckung des Vorkommens feststellten und eine Mengenchätzung der Lagerstätten
auf 1,5 Milliarden Tonnen Eisenerz ergaben (siehe Lageskizze).
Daraufhin wurde 1923 die Bergbau AG Salzgitter gegründet.
Aber erst nach der Erfindung eines Verfahrens zum Schmelzen von sauren Eisenerzen wurde die
Alleinverhüttung der Unterkreideerzen möglich. Sie begann nun im großen Stil.

1937 kam es zur Gründung der "Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten, Hermann Göring".
Das neu errichtete Bergbaurevier umfaßte 147 Quadratkilometer und reichte von Peine bis an den
Harzrand vor Goslar.
Die Erzbergwerke "Haverlahwiese", "Hannoversche Treue", "Finkenkuhle", "Georg", "Worthlah-Ohlendorf"
wurden nun auch im Tiefbau betrieben.
Im kleineren südlichen Sazgittergebiet betrieben die Ilseder Hütte und das Konsortium Fortuna
weiter ihre Eisenerzgrubenbetriebe
"Fortuna", "Ida", "Morgenstern", "Georg-Friedrich", "Barlay", "St.Anna/Hoffnung".

1942 wurde aus 30 rund um die Hütten und Gruben liegenden Dörfern, der kleinen alten Stadt Salzgitter Bad,
der seit 1939 begonnenen Großsiedlung, kleineren Siedlungenund Barackenlagern die
kreisfreie Stadt Watenstedt-Salzgitter gegründet.

Nach Kriegsende und der Abwendung einer Demontage wurde durch die Erzbergbau G.m.b.H.
die Förderung im November 1945 auf "Haverlahwiese" wieder aufgenommen.
Erst 1946 gingen weitere Gruben in den Betrieb.
Bis 1975 wurden 302 Millionen Tonnen Unterkreide-Eisenerz in Salzgitter gefördert.
Ab 1960 wurde der Salzgitter Eisenerz-Bergbau wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit
im globalen Markt zurückgefahren. 1982 wurde die letzte Grube geschlossen.
Die erst 1962 auf Korallenoolitheisenerz errichtete Grube "Konrad" stellte 1976 die
Förderung ein und wird jetzt als Depot für atomaren Abfall hergerichtet.




Lageskizze Salzgitter-Eisenerzlagerstätte von 1955.




Mineralogie und Genese der Eisenerze des Harzvorlandes.

Stratigraphische Gliederung der Kreidezeit.

Über den Ablagerungen des Juras folgt als letzte der Formationen des geologischen Mittelalters die Kreideformation.
Die Bezeichnung ist mißverständlich; denn der namengebende, weiche und mürbe weiße Kalk, die Schreibkreide
(entstanden aus den Schälchen einzelliger Meereslebewesen den " Foraminiferen" ) , findet sich nur im höheren
Teil der Schichtfolge und auch hier nur in ganz bestimmten Gebieten der Erde, z. B. auf Rügen und in Nordfrankreich.

Im Übrigen treffen wir eine ähnliche Mannigfaltigkeit der Gesteine, wie wir sie in den anderen Formationen kennenlernten.
Doch zeigt sich, daß bei uns im unteren Teil vornehmlich Tone und Sande, im oberen hingegen kalkige und mergelige
Sedimente überwiegen.
Die Kreide wird bei einer Gesamtdauer von etwa 70 Millionen Jahren, die vor etwa 130 Millionen Jahren begann,
in Ober- und Unterkreide und beide wiederum in Unterabteilungen mit vorwiegend schweizer und französischen Bezeichnungen gegliedert (vgl. obige Tabelle). Diese Gliederung gründet sich wie die der Jurazeit hauptsächlich auf die Ammoniten,
Belemniten und Foraminiferen. In der Oberkreide kommen einige Muschelgruppen (Rudisten, Inoceramen) und Seeigel hinzu.


zurück nach oben




Exkurs zur Lagerstättenbildung vom "Minettetyp"
(Eisenanreicherung durch Verwitterungsprozesse)


Wenn infolge Krustenabsenkung ein Meer landeinwärts vorrückt, spricht man von einer Meerestransgression (Gegenteil Regression).

Bei einer Transgression verschiebt sich die Brandungszone, in welcher sich mehr oder weniger grobkörnige, abgerundete
Gesteinstrümmer ablagern, immer mehr landeinwärts.

Es bildet sich also eine Schicht grobkörniger, abgerollter Gesteinstrümmer, die später zu einer Konglomeratschicht verfestigt
werden. Wegen der Entstehungsart spricht man von einem Transgressionskonglomerat. Ein solches wird diskordant auf den Schichten seines Untergrundes liegen.

Bei den Fossilien die man in einem Transgressionskonglomerat findet, wird es sich um Meerestiere handeln, die an rauhen
Lebensbedingungen der Brandungszone abgepaßt waren, z.B. Muscheln mit besonders dicken Schalen.

Transgressionskonglomerate der geologischen Vergangenheit sind manchmal abbauwürdig; dies ist z.B. der Fall bei unseren
Brauneisentrümmererzlagerstätten die sich im Mesozoikum bildeten. Besonders hervorzuheben sind die Lagerstätten des
Salzgitter-Gebietes aus dem Neokom der Unterkreide, sowie die Lagerstätten von Peine, Großbülten, Lengede, Broistedt
aus dem Emscher der Oberkreide.

Zu Beginn der Kreidezeit war im Raum um Salzgitter ein Festland vorhanden. Trias- und Juraschichten gingen zutage aus,
darunter auch Liasschichten. Letztere bestehen aus dunklen Schiefertonen mit eingelagerten Toneisensteinkonkretionen
die auch Sphärosiderite oder Toneisensteingeoden genannt werden.
( Diese Geoden sind durch festländische, lateritische Mobilisation des Eisens im humid-heißem Klima entstanden.
lateritisch =Auslaugung von Gesteinskörpern durch lösungsfähige Wässer sowie Niederschlag und Konzentration der gelösten Metallsalze z.B.
in Toneisensteinknollen.)

Sie bestehen aus Spateisenstein (FeCO3) und Ton (ein aus der chemischen Verwitterung feldspathaltiger Gesteine hervorgegangenes
lakustres ( in Seen abgesetztes ) Sediment, das aus mikroskopisch kleinen schuppigen Tonmineralien ( Hydrosilikaten ) vorwiegend Al, Mg, Fe besteht.)


Schon auf dem damaligen Festland werden die Geoden aus dem Ton herausgewittert sein und sich in Landsenken infolge Wasser-
transportes gesammelt haben.
Die Verwitterung der Geoden begann schon auf dem Festland und zwar von außen nach innen fortschreitend.
Das zweiwertige Fe im Spateisen ging durch Oxydation in das dreiwertige Fe über, d.h. es bildete sich Brauneisen (Fe2O3 - n H2O).
(Anmerkung :
Die Anhäufungen natürlicher Eisenhydroxyde sind in ihrer Hauptmenge in der Regel Gemische aus Goethit ( HFeO2 )
und Limonit , auch Hydrogeothit genannt ( HFeO2 - aq ), ebenso mit Kieselsäurehydroxyden , tonigen Stoff u.a.
Derartige Gemische bezeichnet man gewöhnlich als Brauneisensteine.)

Der Tongehalt wurde nach der Mitte hin gedrängt, wo er manchmal noch als grüne Masse zu sehen ist wenn die Geode
nicht verfallen ist. Meistens ist dies aber schon eingetreten, und zwar schon oft bei der festländischen Verwitterung,
weil der Oxydationsvorgang zur zur Bildung von Schrumpfrissen führte. So gut wie immer wurden dann aber die Geoden
in der Brandungszone des vorrückenden Meeres zerstört. Es entstanden scherbenartige Trümmer, daher der Name Trümmererz.
Die in der Brandungszone abgelagerten Trümmer bestanden natürlich nicht nur aus Brauneisenmaterial sondern auch aus
Trümmern tauben Gesteins.

Durch die festländischen Verwitterungsvorgänge kamen auch Fe-haltige Wässer in das Meer. Im bewegten Wasser schied sich
das gelöste Eisen ebenfalls als Brauneisen aus, und zwar vielfach in Form kleiner, etwa ½ Millimeter großer, konzentrisch
schaliger Kügelchen, die man echte Oolithe oder echte Ooide nennt. In ihrem Zentrum enthalten sie einen winzigen Kristallisationskern, sei es ein winziges Sandkörnchen, sei es auch nur ein winziges Luftbläschen.
Das aus der Lösung ausgeschiedene Brauneisen umhüllte teilweise auch in dünnen Lagen die in der Brandungszone
abgelagerten Trümmer; so entstanden die Ooiden die viel größer sind als die echten Ooide , deren Kern aber nicht
immer aus Brauneisen besteht, sondern oft auch aus tauben Gestein.
Auch das Bindemittel der genannten Gefügebestandteile wurde im Meer abgelagert, und zwar als Schlamm der im
Wesentlichen toniger Beschaffenheit war. Darauf beruht der hohe SiO2 Wert im Analyseergebnis.

Gefügebestandteile :
A Trümmer
*** Brauneisensteintrümmer
*** Trümmer tauben Gesteins.

B Ooide
*** echte Ooide
*** Rindenooide
-- mit Brauneisentrümmerstückchen als Kern
-- mit tauben Trümmerstückchen als Kern.
Bindemittel : im Wesentlichen tonig.

Die Erzbildung erfolgte vom Hauterive bis zum Apt. Die Mächtigkeit des Erzes ist verschieden. In den sogenannten
" Kolken " erreicht sie cirka 100 Meter. Man nimmt an, daß mit den Zechsteinsalzmassen des Untergrundes zusammenhängt.
Durch tektonische Kräfte wurde das Salz plastisch und es kam ins Fließen (Salzstockbildung). Wo das Salz wegfloß, kam es
zu Senkungen der Erdoberfläche. Diese Senken wirkten als "Erzfänger" an diesen Stellen liegen die großen Mächtigkeiten.

Mineralogische Zusammensetzung :
rotbraune Lagen grüne Lagen
*** Hämatit
*** Chamosit, Glaukonit
*** Goethit
*** Siderit , Pyrit
*** Magnetit
Quarz und Calcit in unterschiedlichen Mengen
als Detritus und z.T. als diagenetische Neubildung.

Chemische Zusammensetzung:
*** Eisen Fe 10 - 60 %
*** Quarz SiO2 5 - 50 %
*** Korund Al2O3 3 -20 %
*** Phosphor(V)-oxyd P2O5 hoch 0,8 - 5 %
*** Calcit CaCO3 unterschiedlich

Hoher Spurenelementegehalt von Ti , V, Cr, Pb, Zn, Mn ect.
Dieselben Gehalte in roten und grünen Erzen.


Das Eisenerzlager liegt heute nicht mehr söhlig. Im Gebiet von Salzgitter bildet es einen Sattel, der allerdings infolge Abtragung
zu einem "Luftsattel" geworden ist. (siehe "Geologischer Querschnitt" in der ersten Skizze) Das Lager liegt diskordant auf Trias-
und Juraschichten.
Das Salzgittererz ist "sauer" und mit rund 30% Fe ein armes Eisenerz.

Die Braueisenerze von Lengede - Broistedt, Groß-Bülten und Peine sind ebenfalls Trümmererze. Sie sind also ebenfalls durch transgredierendes Meer entstanden. Diese Lagerstätten liegen in der Oberen Kreide und zwar im Emscher. Ihr Fe-Gehalt wurde geliefert von Toneisensteingeoden der Gault-Tone, was Gaultammoniten beweisen die in der Lagerstätte gefunden wurden.
Im Gegensatz zu den Salzgittererzen treten bei ihnen die Ooide sehr stark zurück. Das Bindemittel ist im Wesentlichen kalkig-
mergelig - es sind also keine "sauren" Erze. Günstig ist ein gewisser Mangangehalt. Ein Phosphorgehalt ist wie bei den
Salzgittererzen vorhanden, so daß bei der Stahlerzeugung das "Thomasverfahren" Anwendung finden konnte.

Als oolithische Brauneisenlagerstätten vom Minettetyp sind zu erwähnen :

--- Grube Friederike bei Harzburg im Lias alpha

--- Grube Echte bei Northeim im Lias gamma


zurück nach oben zurueck zur Bergmannssprache


 

Erz-Fundstücke aus dem Salzgitter-Gebiet.



 
Fund aus dem Tagebau "Finkenkuhle"
Salzgitter



Eine leicht angewitterte Toneisensteinkonkretion
(auch Toneisensteingeode oder Sphärosiderit)
aus den "Liasschichten " des Juras hat fast unbeschadet die Brandungszone überstanden und wurde im Erzlager der "unteren Kreide im Hauterive" eingebettet.

*** Diese Geoden sind durch festländische, lateritische Mobilisation des Eisens im humid-heißem Klima entstanden.
Sie führten nach ihrer Zertrümmerung in der Brandungszone des transgressiven Meeres zur Bildung der marinen Eisenerze vom Minettetyp.

*** Größe :
Länge 120 mm, 50 mm Durchmesser.
 
*** Die von mir aufgeschlagene Geode zeigt in in ihrem Inneren ein homogenes Gefüge aus Spateisenstein (FeCO3) und Ton (ein aus der chemischen Verwitterung feldspathaltiger Gesteine hervorgegangenes lakustres d.h.
in Seen abgesetztes Sediment, das aus mikroskopisch kleinen schuppigen Tonmineralien sogenannten Hydrosilikaten (vorwiegend Al, Mg, Fe) besteht, welches durch, von Calcit ausgeheilten, rechtwinklig zueinander stehenden Schrumpfrissen in ein schachbrettartiges Muster geteilt wird.

*** Merkwürdigerweise fehlt an der Oberfläche der Geode der sonst charakteristische glänzende "Wüstenlacküberzug". Wahrscheinlich ist er weggewittert, worauf die weißen Flecken hindeuten könnten.







  Fund aus der Grube "Georg"
Salzgitter



Eine nicht verwitterte
Toneisensteinkonkretion
(auch Toneisensteingeode oder Sphärosiderit)
aus den "Liasschichten " des Juras hat unbeschadet die Brandungszone überstanden und wurde im Erzlager der
"unteren Kreide im Hauterive"
eingebettet.

*** Diese Geoden sind durch festländische,
lateritische Mobilisation des Eisens im
humid-heißem Klima entstanden.
Sie führten nach ihrer Zertrümmerung in
der Brandungszone des transgressiven
Meeres zur Bildung der marinen Eisenerze
vom Minettetyp.

*** Größe : Länge 40 mm, 35-40 mm
  *** Diese Geode hielt ich zunächst für einen
ungewöhnlich großen Trümmeroolith.
Nach dem Aufsägen und Polieren zeigt
sich im Inneren des knolligen Gebildes
ein mikrokristallines Gefüge - das erst bei
25facher Vergrößerung unter dem Mikroskop
sichtbar wird - es besteht aus:

--- Spateisenstein ( FeCO3 )

--- Ton (ein aus der chemischen Verwitterung
feldspathaltiger Gesteine hervorgegangenes
lakustres ( in Seen abgesetztes ) Sediment,
das aus mikroskopisch kleinen schuppigen
Tonmineralien ( Hydrosilikaten ) vorwiegend
Al, Mg, Fe besteht ) ,

--- Pyrit ( FeS2 )

--- Kalkspat ( CaCO3 )


Die makroskopisch sichtbaren dunklen
wolkigen Einschlüsse sind wie die bis zu
1,5 mm dicke Geodenrinde durch Mangan (Mn)
gefärbt.

*** An der Oberfläche zeigt die Geode den
charakteristischen glänzenden
"Wüstenlacküberzug".









  Fund aus der Grube"Georg"Salzgitter




Handstück Brauneisen-Trümmererz

*** Größe 90 x 60 x 25 mm

*** Gefüge zeigt ein Gemisch aus :
--- Trümmern
--- Ooiden
--- tonigem Bindemittel
(mit hohem Quarzanteil )

*** rotbraune Färbung

*** ein "armes Eisenerz"

*** Chemische Zusammensetzung :
... Eisen, Fe 10 - 60 %
... Quarz, SiO22 5 - 50 %
... Korund, Al2O3 3 - 20 %
... Phosphor(V)-oxyd , P2O5 0,8 - 5 %
... Calcit , CaCO3 unterschiedlich
... hoher Spurenelementegehalt von
Ti, V, Cr, Pb, Zn, Mn, ect.


  Fund aus der Grube"Georg"Salzgitter


Handstück Brauneisen-Trümmererz


*** Größe 45 x 40 x 40 mm

*** Gefüge zeigt ein Gemisch aus :
--- Trümmern
--- Ooiden
--- tonigem Bindemittel
(mit hohem Quarzanteil )

*** gelbbraune Färbung

*** ein "armes Eisenerz"

*** Chemische Zusammensetzung :
... Eisen, Fe 10 - 60 %
... Quarz, SiO22 5 - 50 %
... Korund, Al2O3 3 - 20 %
... Phosphor(V)-oxyd , P2O5 0,8 - 5 %
... Calcit , CaCO3 unterschiedlich
... hoher Spurenelementegehalt von
Ti, V, Cr, Pb, Zn, Mn, ect.

 









  Fund aus der Grube "Fortuna"
bei Othfresen.



Handstück Brauneisen-Trümmererz
*** Größe 45 x 40 x 20 mm

*** Gefüge zeigt ein Gemisch aus:
--- sehr kleinen Ooiden
die ein nicht identifizierbares
Fossilienstück umhüllen.
--- tonigem Bindemittel mit hohem Quarzanteil

*** rotbraune Färbung

*** mit rund 30% Fe ein "armes Eisenerz"

*** Chemische Zusammensetzung :
... Eisen, Fe 10 - 30 %
... Quarz, SiO2 - 50 %
... Korund, Al2O3 3 - 20 %
... Phosphor(V)-oxyd, P2O5 0,8 - 5 %
... Calcit, CaCO3 unterschiedlich
... hoher Spurenelementegehalt von
Ti, V, Cr, Pb, Zn, Mn, ect.

  Fund aus der Grube "Fortuna" bei Othfresen.


Handstück Brauneisen-Trümmererz
*** Größe 50 x 35 x 20 mm

*** Gefüge zeigt ein Gemisch aus:
--- sehr kleinen Ooiden die ein nicht identifizierbares Fossilienstück umhüllen,
--- tonigem Bindemittel mit hohem Quarzanteil.

*** rotbraune Färbung.

*** mit rund 30% Fe ein "armes Eisenerz".

*** Chemische Zusammensetzung :
... Eisen, Fe 10 - 30 %
... Quarz, SiO2 - 50 %
... Korund, Al2O3 3 - 20 %
... Phosphor(V)-oxyd, P2O5 0,8 - 5 %
... Calcit, CaCO3 unterschiedlich
... hoher Spurenelementegehalt von
Ti, V, Cr, Pb, Zn, Mn, ect.








  Fundstück aus der Grube "Lengede"
Salzgitter - Lebenstedt


Handstück Brauneisen-Trümmererz

*** Größe 100 x 70 x 50 mm

*** Das Gefüge zeigt ein Gemisch aus :
--- größeren Trümmern
--- sehr wenigen kleinen Ooiden
--- kalkig-mergeligem Bindemittel

*** hellgraue Färbung

*** mit bis zu 60% Fe ein "reiches Eisenerz"

*** Chemische Zusammensetzung :
... Eisen, Fe 60 %
... Korund, Al2O3 3 - 20 %
... Phosphor(V)-oxyd, P2O5 0,8 - 5 %
... Calcit, CaCO33 unterschiedlich
... hoher Spurenelementegehalt von
Ti, V, Cr, Pb, Zn, Mn, ect.







  Fundort:
mit Schrauben und Stahlschrott lagen die Fundstücke unter den Magnetabscheiderrollen
der Erzaufbereitungsanlage.


Laut Literatur wird Hämatit in reduzierender Umgebung bei Erwärmung magnetisch (Antiferromagnetismus)


Als ziemlich seltenes zweifaches Umwandlungsprodukt enthält das
Fundstück eine Ansammlung von
mit Kalkmergel verkitteten Hämatit
(Eisenglanz -kristallen, Fe2O3.


*** Klasse IV - Oxide
*** Größe 30 x 26 x 8 mm
*** Kristalle bis 4 mm groß.

*** Kristallsystem trigonal
In den Fundstücken als plattige, rhomboedrische
und tafelige (teils abgerundete) Kristalle.

*** Farbe schwarz mit bläulichen Anlauffarben und irisierenden Oberflächen.

*** Strich nicht rot sondern bräunlichschwarz
durch Titan ( Ti ) Beimengung.

*** Härte 5 ½

*** Dichte 5,26 g/cm3

*** Wahrscheinliche Genese :

Die Hämatit- Kristallisation fand in sedimentärer Umgebung in Hohlräumen durch Diagenese
(Prozeß einer relativ geringfügigen Umwandlung von Sedimentgesteinen) aus dem Eisenhydroxid Limonit Fe2O3 n H2O statt das als
sekundäres Mineralgemenge mit dem
Hauptbestandteil Goethit in der Salzgitter "Minettetyp-Eisenerzlagerstätte" vorkommt.

  kleineres Fundstück gleicher Genese.

*** Größe22 x 20 x 4 mm,
*** Kristalle bis 2 mm groß.



Fossilien aus dem Eisenerzbergbau des Harzvorlandes.

 

Bei den Fossilien die man in einem Transgressionskonglomerat wie den Eisenlagern vom Minettetyp findet, wird es sich im Wesentlichen um Meerestiere handeln, die an die rauhen Lebensbedingungen der Brandungszone angepasst waren.
Dazu kommen Versteinerungen aus dem diskordanten Schichten des älteren "Liegenden" des Lagerstättenuntergrundes.

Es finden sich im Wesentlichen drei Hauptgruppen (Klassen).

Nach der paläontologischen Gliederung sind die Fundstücke wie folgt klassifiziert :


   








































  Fossiles Bruchstück eines Ammoniten
der Gattung " Aspidoceras "



*** Aus dem mittlerem Malm des Juras, also aus den geologisch älteren "Liegenden Schichten" des
Eisenerzlagers gelöst, in der Brandungszone des
Unterkreidemeeres zerstört und im Trümmererz
eingelagert.

*** Familie (Skulpturelemente):
weitnablig, Windungen rechteckig,
Rippen flach, weitstehende Nabel
und Außenknoten.

*** Größe des Handstückes : 60 x 50 x30 mm .


*** Fundort: Grube "Georg" Salzgitter-Bad



 










 
Versteinerung eines Ammoniten
der Gattung " Neocomites "
im Eisenerz.



*** Lebte bei der Erzablagerung im Valendis der
Unterkreide in der Brandungszone.

*** Familie (Skulpturelemente):
mäßig engnablig, hochmündig,
flach, Nabelkante steil, mehrfach
geschwungene Flankenrippen.


*** Größe des Handstückes : 100 x 90 x45 mm .

*** Fundort: Grube "Georg" Salzgitter-Bad








  Anschliff eines Erzstückes zeigt den
Einschluß einer Versteinerung des
Belemniten der Gattung "Oxyteuthis"


*** Lebte bei der Erzablagerung im Hauterive der
Unterkreide in der Brandungszone.

*** Familie ( Skulpturelemente ) :
schlank bis dick griffelförmig,
allmählich zulaufende Spitze.

*** Größe des Handstückes : 50 x 34 x 9 mm .
Größe der Versteinerung : 35 mm lang,
8 mm Durchmesser.

*** Im angeschliffenen Längstquerschnitt ist deutlich der Übergang vom "Rostrum" zum" Phragmokon" (siehe Exkurs zu Belemniten )
in dem keine Kammerung aber sehr schön der
"Sipho" ( die häutige Röhre ) erkennbar ist.

Der angeschliffene Querschnitt zeigt sehr deutlich
die seitliche Lage des "Sipho ".

*** Fundort: Grube "Georg" Salzgitter-Bad

  Drei versteinerte Bruchstücke eines
Belemniten der Gattung "Oxyteuthis" .


*** Lebte bei der Erzablagerung im Hautrive der
Unterkreide in der Brandungszone des Meeres.

*** Familie ( Skulpturelemente ) :
schlank bis dick griffelförmig,
allmählich zulaufende Spitze.

*** Chitinschale noch gut erhalten

*** Größe:
1. Bruchstück = 40 mm lang, 22 mm Durchmesser
2. + 3. Bruchstück = 62 mm lang,
18 - 8 mm Durchmesser

*** Fundort:
Tagebau " Finkenkuhle" Saltgitter-Bad

 


Drei Bruchstücke von Belemniten-Versteinerungen
aus dem Erzlager.

*** Familie (Skulpturelemente) :
nicht bestimmbar

*** Größe : Durchmesser 13, 10, 8 mm ; Längen 15 mm

*** Fundort:
Tagebau " Finkenkuhle" Saltgitter-Bad



 


Versteinerung eines Ammoniten der Gattung "Leopoldia" im Eisenerz.



*** Lebte bei der Erzablagerung im Hautrive der
Unterkreide in der Brandungszone des Meeres.

*** Familie (Skulpturelemente):
engnablig, hochmündig, scheibenförmig,
Flankenberippung sehr stark abgeschwächt

*** Chitinschale noch gut erhalten

*** Größe: 24 mm Durchmesser, 6 mm dick.

*** Grube" Gitter" bei Georgschacht Salzgitter-Bad

 

Versteinerung einer Muschel
der Gattung "Exogyra" Art "couloni"
im Eisenerz eingebettet.



*** Lebte bei der Erzablagerung im Hautrive der
Unterkreide in der Brandungszone des Meeres.

*** Familie (Skulpturelemente):
groß, breit, Anwachslamellen;
Wirbel stark eingerollt.
Nur hinterer subzentral
gelegener Schließmuskel
vorhanden.

*** Chitinschale noch gut erhalten

*** Größe des Handstückes: 60 x 50 x 25 mm
Größe der Muschel: 35 x 60 mm, Schale 4mm.

*** Grube" Gitter" bei Georgschacht Salzgitter-Bad

 


Versteinerung eines Ammoniten
der Gattung "Harpoceras" Art " bifrons".


Dieses "Leitfossil" des Oberen Lias des Schwarzen
Jura ist eingebettet in einem "Schlachtfeld" mit
vorherrschenden gesteinsbildenden Trümmern
der Muschel " Posidonia bronni " (Leitfossil des
Posidonienschiefer des Oberen Lias) .


*** Fundstück aus dem Liegenden , den geologisch
älteren Schichten des Eisenerzlagers beim
Auffahren eines Querschlages durch das
Liegende der Lagerstätte.

*** Familie (Skulpturelemente):
Ammonit: weitnablig, hochmündig,
Sichelrippen einfach.
Muschel: mit dünner , gleichklappiger,
konzentrisch gefurchter Schale
mit geraden, zahnlosen Schloßrand

*** Chitinschale des Ammoniten noch gut erhalten

*** Größe :
--- des Handstückes : 40 x 40 x 12 mm
--- des Ammoniten : 30 mm Durchmesser 7 mm dick

*** Fundort:
Grube" Gitter" bei Georgschacht Salzgitter-Bad





 

Versteinertes tierisches Exkrement
( Kot ) sogenannter " Miststein "

*** Die Versteinerung zeigt Schrumpfrisse die
schließlich zur Spaltung geführt haben.
Das Steininnere ist sehr feinkristallin pyritisiert.
Dieser Pyrit ( Schwefelkies ) FeS2 entstand
beim bakteriellen Abbau des organischen
Materials als dabei Schwefelwasserstoff ( H2S )
frei wurde und dieser dann mit den im Meer=
wasser enthaltenen Eisensalz reagierte.

*** Fundstück aus dem Liegenden , den geologisch älteren Schichten des Eisenerzlagers ;
den dunkelgefärbten Schiefern des Lias.

*** Größe : 17 mm Durchmesser

*** Fundort:Tagebau "Finkenkuhle" Salzgitter-Bad

 


Versteinerung eines Ammoniten
Gattung "Harpoceras" Art " opalinum"
eingebettet im Murchisoni-Sandstein
des Unteren Dogger im Braunen Jura.



*** gefunden beim Durchqueren der Liegenden
Schichten des Erzlagers durch einen Querschlag.

*** Größe des Handstückes : 125 x 90 x 30 mm
Größe des Ammoniten : 85 mm Durchmesser ,
bis zu 20 mm dick.

*** Das Handstück ist gespalten in
---- einen Positiv-Steinkern und
---- einen Negetivabdruck
der Ammoniten-Versteinerung.

*** Familie (Skulpturelemente):
weitnablig, niedrig bis hochmündig,
Sichelrippen einfach.

*** Auf der Rückseite des Handstückes sind viele
Negativabdrücke (bis zu 20 mm groß) der
Muschel der Gattung " Astarte" Art "voltzi".
(siehe Beschreibung nächste Position).

*** Fundort: Grube Georg Salzgitter-Bad


  Versteinerung der Muschel der
Gattung "Astarte" Art " voltzi"


*** Fundstück aus dem Liegenden, den geologisch
älteren Schichten des Eisenerzlagers;
im Murchisoni-Sandstein des Unteren Dogger
des braunen Jura "eingebettet".

*** Größe des Handstückes : 60 x 40 x 16 mm
Größe der Muschel : 30 mm in der Längstachse.

*** Familie ( Skulpturelemente ) :
rund bis dreieckig , dickschalig,
konzentrisch gefurcht oder gerunzelt.
2 divg. Schloßzähne.
Schließmuskel gleichmäßig entwickelt.

*** Fundort: Tagebau "Finkenkuhle" Salzgitter-Bad







Exkurs zur letzten offenen Grube "Konrad" im Salzgittergebiet.


Erkundung und Ausbau des stillgelegten Eisenbergwerk KONRAD als Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle.

In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckte man bei Erdölbohrungen in der Nähe von Salzgitter eine größere Eisenerzlagerstätte. Aber erst 1957 veranlasste die Salzgitter Erzbergbau AG das Abteufen von Schacht Konrad l und
1960
von Schacht 2.
Beide Schächte wurden im Januar 1963 unterirdisch verbunden und ab 1965 wurde Eisenerz abgebaut.
6,7 Millionen Tonnen Erz, das sind nur 12% des Lagerstättenaufschlusses, wurden insgesamt bis 1976
gefördert. Dann stellte man die Erzförderung wegen Unrentabilität ein.

Da die Stilllegung der Grube aus wirtschaftlichen Gründen abzusehen war, schlug der damalige Betriebsrat dem Bund vor, diese auf
ihre Eignung als Endlager für radioaktive Abfälle zu untersuchen.
Von 1975 bis 1982 untersuchte die damalige Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung GSF (heute: Helmholtz Zentrum München) das Grubengebäude.

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), als die für die Endlagerung zuständige Behörde vor Gründung des Bundesamtes für Strahlenschutz BfS , stellte daher 1982 den Antrag auf Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens.

10 Jahre später (1992) kam es zum 75-tägigen Erörterungstermin. Rund 290.000 Einwendungen erfolgten von Bürgerinnen und Bürgern,
den Kommunen Salzgitter, Braunschweig und Wolfenbüttel sowie den Verbänden Greenpeace, BUND und einigen Bürgerinitiativen.
Diese wurden vom Bundesamt für Strahlenschutz BfS zu 950 Sachthemen zusammengefasst.

2002 erteilte das Niedersächsische Umweltministerium den Planfeststellungsbeschluss.

2007, über 30 Jahre nach den ersten Voruntersuchungen und 5 Jahre nach dem Planfeststellungsbeschluss, wurde dieser höchstrichterlich bestätigt.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies die Beschwerden gegen die Nichtzulassung der Revision in den Urteilen des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg ab. Damit steht der Umsetzung des Planes nichts mehr im Wege.
Die Zulassung des Hauptbetriebsplanes vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen im Januar 2008
ermöglicht die notwendigen bergmännischen Arbeiten und stellt somit einen notwendigen Schritt für die Umrüstung der
Schachtanlage Konrad zu einem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle dar.

Ab 2013 sollte mit der Einlagerung radioaktiver Abfälle begonnen werden.

In Deutschland unterscheiden wir zwei Arten von radioaktiven Abfällen:
*** Wärme entwickelnde und
*** Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung.

Deutschland ist eines der wenigen Länder, das entschieden hat, sämtliche Arten radioaktiver Abfälle tief unter der Erdoberfläche endzulagern.
Im Endlager Konrad werden nur "radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung" endgelagert.

Eine andere international übliche Einteilung ist "schwach- und mittelradioaktiver Abfall", wobei nicht alle mittelradioaktiven Abfälle den Konrad-Bedingungen entsprechen.
Die Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung stammen zum Beispiel aus dem Betrieb, der Stilllegung und dem Rückbau von Kernkraftwerken, aus der Forschung, der Medizin oder von der Bundeswehr und beinhalten unter anderem kontaminierte Werkzeuge und Schutzkleidung, Schlämme oder Suspensionen.
Radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung machen ungefähr 90 Prozent des gesamten radioaktiven Abfallvolumens in Deutschland aus, enthalten aber nur 0,1 Prozent der gesamten Radioaktivität der endzulagernden radioaktiven Abfälle.
Circa 88.500 Kubikmeter dieses Abfalls mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung lagern heute bereits über Tage in Zwischenlagern; mit weiteren 200.000 Kubikmetern rechnen Experten noch bis zum Jahr 2040.

Für maximal 303.000 Kubikmeter ist das Endlager Konrad genehmigt.




Zur Geologie des Eisenerzbergwerkes KONRAD.






  Das nebenstehende Bild zeigt deutlich das Einfallen der
Eisenerzlagerstätte mit 20- 25° nach Westen.

Das Erzlager hat eine Mächtigkeit von maximal 18 m.
Es ist in Teufen zwischen 800 und 1.200 m unter der Tagesoberfläche bergmännisch aufgeschlossen.

Das sedimentäre oolithische Eisenerz vom Minette-Typ hat einen Eisengehalt (Fe) von bis zu 33 %.
Das Eisenerzlager hat mit 165 Mill. Jahren jurassisches Alter und gehört stratigraphisch in den mittleren Korallenoolith.

Das rötlichbraune Eisenerz ist im technischen Sinn
wasserundurchlässig.und hat nur eine geringe Gebirgsfeuchte.
Es besteht aus Eisenoolithen mit einem mergeligen Bindemittel.

Die Grube ist extrem trocken.
Die Grubenwassermenge liegt bei ca. 5 Liter pro Minute und stammt nur aus eingeleiteten Brauchwässern und Kondensaten der Wetter
Die natürliche Gebirgstemperatur in der Grube beträgt in
1.200 m Tiefe 49°C:
Die relative Feuchte liegt bei 82%.

  Einrichtung des Einlagerungsbetriebes in der
Grube KONRAD
.

Alte Abbaukammern werden für die Endlagerung nicht genutzt. In den Bereichen 1 -7 sollen gebirgsschonend die Lagerräume aufgefahren werden.
Durch hinreichende Gebirgspfeiler und zusätzlichen Ankerausbau sollen die Hohlräume mit 40 m2 Querschnitt über längere Betriebszeiten standfest gemacht werden. Lagerraumherstellung und Einlagerungsbetrieb sollen getrennt (auch bewetterungstechnisch) betrieben werden. Das bei der Lagerraumerstellung anfallende Erz soll zur Restauffüllung der Einlagerungskammern dienen.

     

Schlussbetrachtung zum Endlager KONRAD.

Im Gegensatz zu den Atomabfall-Endlagern BARTENSLEBEN und ASSE II für nicht rückholbaren schwach-, mittel- und hochradioaktiven Abfall in ausgebeuteten Salzbergwerken scheint (bei allen grundsätzlichen Unabwägbarkeiten einer unterirdischen Einlagerung) die Einrichtung eines Endlagers im nur 12%tig abgebauten Eisenerzlager nach einem ordentlichen Planfeststellungsverfahren das kleinere Übel zu sein.

Die abgelaufenen sorgfältigen Eignungsuntersuchungen erstreckten sich auf
*** den geologischen Aufbau,
*** die geologischen Barrieren,
*** bergtechnische Gegebenheiten,
*** die hydrogeologischen Verhältnisse,
*** gebirgsmechanische und seismische Standfestigkeit,
*** Absenkungen der Tagesoberfläche,
*** radiologische Auswirkungen,
*** Langzeitsicherheit.
Zusammenfassend wurde festgestellt, daß die Schachtanlage KONRAD geeignet ist für die Endlagerung von schwachradioaktiven Abfällen und Stilllegungsabfällen und daß die kerntechnische Sicherheit des Betriebes nachgewiesen ist.

Die geplante Einlagerung von "radioaktiven Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung" schließt die Einlagerung von hochradioaktiven Abfällen aus.

Schlampereien und Unregelmäßigkeiten wie in der ASSE II werden wahrscheinlich durch den sachverständigen Betreiber BfS auszuschließen sein.

BfS
= Das Bundesamt für Strahlenschutz wurde 1989 gegründet. Es untersteht dem Bundes-Umweltministerium und hat seinen Amtssitz in Salzgitter.
Es soll die Kompetenzen im Strahlenschutz bündeln. Das BfS betreibt das Endlager BARTENSLEBEN Morsleben und rüstet das Eisenbergwerk KONRAD
zum zentralen Endlager für atomaren Abfall um. Das BfS ist auch die Genehmigungsbehörde für die Castor-Transporte ins Zwischenlager GORLEBEN.
Kerntechnische Sicherheit, Transport und Verwahrung der Kernbrennstoffe, Endlagerung radioaktiver Abfälle sind Schwerpunkte des BfS.
Präsident ist seit 1999 Wolfram KÖNIG (aus der Partei "Die GRÜNEN).
Am 5 September 2008 wird das BfS der neue Betreiber der zum Endlager umbenannten ASSE II.


Der BfS beauftragt den DBE (Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe). Anfänglich stand der DBE in Bundeseigentum, ist aber
nunmehr ein privatrechtliches Unternehmen das pikanterweise zu 75% den Kernkraftbetreibern gehört.
Zwei Drittel des BfS-Haushaltes fließen an die DBE die
als 100% Tochter die DBE TECHNOLOGY GmbH betreibt .

Die Kosten bis zum Jahr 2013 werden 1,8 Milliarden Euro Steuergelder betragen.

2018 werden die Kosten auf 4,2 Milliarden Euro geschätzt.

Die Inbetriebnahme des Endlagers verzögert sich vom ursprünglichen Termin 2013 auf das Jahr 2027.



zurück nach oben


zurueck zur Bergmannssprache


zurück zum Exkurs zur speziellen Mineralogie