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Die Illustration
zu L. Simonins Buch
"La Vie Souterraine" "Das unterirdische
Leben",
die J. Gauchard (1825 - 1872) nach einer Zeichnung
von
A. Dumas-Vorzet für das 1867 publizierte Buch
gestochen hat, zeigt das internationale Sinnbild
der "Seilfahrt".
Der Holzstich zeigt eine Wieliczka-Traube,
wie man die Gruben-Schachteinfahrt der in Seilschleifen
sitzenden Bergleute im polnischen Salzbergwerk Wieliczka
anschaulich genannt hat.
Die Illustration entspricht vollkommen der naturalistischen
Tendenz des Buches von Simonin, das in seiner Mischung
von Naturkunde, Bergbautechnik und Unglückschronik
mit den Worten einleitet:
"Wir wollen den Kampf des Bergmanns in seiner
dramatischen Wirklichkeit, ohne Erfindung und ohne
irgendwelchen Roman beschreiben. Wie der Seemann
ist auch der Bergmann der Soldat des Abgrundes,
und beide werden verhängnisvoll von der Natur
verfolgt."
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Als eine der schönsten und
ältesten Städte Polens liegt Wieliczka
etwa 13 km südöstlich der ehemaligen polnischen
Hauptstadt Krakau. Bekannt geworden ist Wieliczka
durch seinen über 1000 Jahre alten Salzbergbau.
Bereits 1044 wird es urkundlich erwähnt.
Das Bergwerk hat eine sehr wechselvolle
und inhaltsreiche Geschichte. Es gehörte bis
zur ersten Teilung Polens zum Eigentum der polnischen
Könige. Im Mittelalter flossen nicht selten
ein Drittel des gesamten Staatshaushaltes aus den
Erträgen der Grube. Außerdem erhielt
die Kasse des königlichen Hofes beachtliche
Zahlungen. Es hat aber auch Zeiten des Niederganges
und des teilweisen Verfalls erlebt.
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Beschreibung eines Kupferstiches
von J.E. Nilson aus dem 18. Jahrhundert.
Das Original hat eine Größe von 853 mm
mal 540 mm.
In einem Kupferstich des Salzbergwerkes von Wieliczka
stellt Johann Esaias NILSON, ein Augsburger Maler
und Kupferstecher, 1760 Tätigkeiten und
Arbeitsvorgänge im Salzbergwerk von Wieliczka
in eindrucksvoller und lebendiger Art dar.
Der Kupferstich vermittelt uns einen Eindruck von
hohem technischen Stand und wirtschaftlicher Blüte,
er ist ein authentisches Dokument seiner Zeit.
Die Fülle der technischen Einzelheiten und die
eindrucksvolle Sachkenntnis der vielen Arbeitsvorgänge
verdankt NILSON den Zeichnungen des damaligen Technischen
Verwalters der Grube,
Johann Gottfried BORLACH.
Überliefert ist, daß der 1718, mit 31 Jahren,
die technische Grubenverwaltung in Wieliczka übernahm.
BORLACH war ein Mann hoher technischer Begabung, der
seine Aufgaben wissenschaftlich löste. Er war
Bergingenieur, Geologe und Markscheider in einer Person.
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Bildbeschreibung:
-- Im oberen linken Bild werden Salzfässer auf
Pferdeschlitten zum Schacht transportiert.
-- Links daneben setzen drei Zimmerhauer einen Holzkasten
zur Abstützung der Firste.
-- Im Hintergrund des Bildes werden Pferde auf einem
eigens zu diesem Zweck in das Salz gehauenen Pfad
zur Tränke geführt.
-- Im rechten oberen Bild ist ein Pferde-Göpel
mit vier Gespannen dargestellt.
--Darüber pumpt eine Mannschaft von vier Bergleuten
Sole.
--Im unteren Bild sehen wir im Hintergrund eine feiernde
Gesellschaft in einer mit Kerzen erleuchteten großen
Salzhalle. Diese Darstellung vermittelt uns einen
Eindruck von der Größe der unterirdischen
Kammern, Hallen und Grotten in Wieliczka.
(1968 werden die unterirdischen Hohlräume
auf rund 9000000 Kubikmeter bei einem Streckennetz
von etwa 200 km geschätzt.)
--Im Vordergrund sieht man BORLACH als Markscheider
mit einem Meßtrupp bei der Arbeit.
(J. G. Borlach z figurantami mierniczymi przy pracy.)
Er selber steht auf der linken Seite der Gruppe und
trägt einen Kompaß vor der Brust.
Vor BORLACH kniet ein Gehilfe und liest an einem aufgehängten
Gradbogen das Einfallen (Neigung) der Meßschnur
ab. Die beiden übrigen Mitglieder des Meßtrupps
bestimmen mit einer festen Meßlatte die Entfernung.
Aus diesen drei gemessenen Elementen: Richtung, Einfallen
und Länge lassen sich die räumlichen Koordinaten
jedes Punktes in der Grube berechnen und in Zeichnungen
(Rissen) dokumentieren .
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Die Gesamtdarstellung des Kunstwerkes
spiegelt das hohe technische Können
der Bergleute jener Tage wider. |
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